Familie Dörr
Die Geschichte unseres Zweigs der Familie Dörr ist mit der Nordpfalz eng verwurzelt. Wie aus der Kartenskizze zu ersehen ist, liegen alle relevanten Orte in einem begrenzten Gebiet .
Die ersten Kirchenbücher, die bisher für die Familiengeschichte ausgewertet werden konnten, stammen aus der evangelischen Pfarrkirche Ransweiler, zu der auch die kleine Ortschaft Waldgrehweiler gehörte. Ursprünglich gab es zwei Bezeichnungen ,,Grehweiler" für jeweils einen Ort im Appeltal und einen im Moscheltal. Unser Grehweiler ist letzteres und erhielt die differenzierende Bezeichnung Wald-Grehweiler. Dieser Name ist auch in den frühen Kirchenbüchern verwendet worden.
Der bisher früheste Dörr - Johannes und Frau Ottilia - wird als Vater des Bräutigams David Dörr genannt, der im Februar 1667 Anna Pitsch aus der Gemeinde Gersweiler heiratet.
Verbindung der Familie Dörr (Johannes) mit ............Ottilia (?) ca. 1640 Ransweiler (?)
weitere Einzelheiten sind bisher nicht bekannt!
Bisher nachgewiesen sind sechs Kinder, die dieser Verbindung entstammen. Hans David Dörr begründet unsere Linie. Er wird um 1649 geboren, wie sich aus seinem Todesdatum schließen lässt.
Verbindung der Familien Dörr (Hans David) und Pitsch (Anna) Ransweiler 1667
Wir haben uns für diesen Ausgang der Dörr-Linie entschlossen, da die folgenden Kinder-Eltern-Verknüpfungen in den Geburts-und Heiratseinträgen die im Bild oben vorgestellte Abfolge nachweisen. Nur in einem Fall ist eine Interpretation mangels Fakten notwendig. Darauf wird hingewiesen.
1671 entstammt der Ehe zwischen David Dörr und Anna Pitsch ein Sohn, der unsere Dörr-Linie fortführen wird: (Johann) Simon *1671.
Da Quellen aus dieser Zeit rar sind, möchten wir einen weiteren Geburtseintrag dieser Familie dokumentieren:
Wahrscheinlich ist es unser Hans David Dörr, der sehr jung im Jahr 1677 verstirbt. Er ist nur 28 Jahre alt geworden, hinterlässt der Witwe aber einige Kinder.
Die Bezeichnung ,,Gemein(d)smann" - also Mitglied der Gemeinde - wird im Sterbeeintrag verwendet wie aus den Geburts und -Heiratseinträgen bekannt!
Verbindung der Familien Dörr (Hans Simon) und Obermüller (Maria) Ransweiler 1698
Im Jahre 1698 gründen (Hans) Simon Dörr und Maria Obermüller aus Gersweiler eine neue Familie. Maria entstammt der Familie Familie Obermüller aus Gersweiler. Ihr Vater Daniel stammte aus der Markgrafschaft Ansbach in Bayern.
Über die berufliche Tätigkeit Davids und Simons haben wir nichts in Erfahrung bringen können, da die Pfarrer leider auf Hinweise zum Beruf verzichteten.Viel spricht dafür, dass sie als Schmiede handwerklich gearbeitet haben.
Bisher konnten konnten 7 Kinder aus dieser Ehe nachgewiesen werden. Wir kommen nun an den besagten Punkt, an dem die weitere Verknüpfung zwei Alternativen bot: zwei Mal ein "Johann Henrich" geboren, 1695 (Vater Caspar Doerr) und 1706. Wir haben uns für den Letzteren entschieden, da die Einträge in den KB auf Simon Dörr als Vater hinweisen und somit die Familienkette logisch begründet bleibt.
Bei dem erwähnten Taufpaten Wentz Dörr handelt es sich vermutlich um einen Bruder des Vaters Simon. Wentz kam aus Dörnbach, wohin unser Johann Henrich später hinzieht und eine Schmiedelehre absolviert.
Johann Henrichs Vater, Simon bleibt mit Frau Anna in Waldgrehweiler. Simon verstirbt hier 1732.
Verbindung der Familie Dörr (Johann Henrich) und ..... Maria Elisabetha ...a. 1739/40( ? ) Dörnbach
!! Es fehlt bislang ein Heiratseintrag der Ehe Joh. Henrich Dörr !!! Somit ist auch der Nachname der Ehefrau unbekannt.
In Dörnbach wird auch Johann Henrich als Schmied arbeiten und eine Art Familientradition in diesem Beruf mitbegründen. Vermutlich in Dörnbach lernt er seine spätere Ehefrau kennen, von der wir bislang leider nur den Vornamen Elisabetha erfahren haben.
Aus dieser Verbindung gehen 10 Kinder hervor, die zwischen 1727 und 1746 geboren werden. Erwachsen werden nur 7. Maßgeblich für unsere Linie wird Johann Simon sein, der am 12. Februar 1741 in Dörnbach geboren wird.
Joh. Simons Mutter, Maria Elisabetha, verstirbt im Februar 1752 und wird in Dörnbach bestattet.
Johann Henrich bleibt einige Jahre heiratet 1763 eine zweites Mal - Ehefrau wird die um 18 Jahre jüngere Christina Spieß aus Dörnbach. Somit ist auch für die sieben überlebenden Kinder aus erster Ehe gesorgt.
Johann Henrich wir 79 Jahre alt und verstirbt im August 1774 in Dörnbach.
Verbindung der Familien Dörr (Johann Simon) und Klein (Anna) Dörnbach 1763
Sohn Johann Simon, mittlerweile auch zum Schmied ausgebildet, heiratet 1763 Anna Klein aus Dörnbach.
Geheiratet wird in der Kirche zu Dörnbach.
Von den bislang acht Kindern der Familie - sechs werden die Kindheit überleben - wird Sohn Johann Andreas der Stammhalter unserer Linie. Er wird am 23. August 1772 in Dörnbach geboren und wie sein Vater in der evangelischen Kirchengemeinde zu Rockenhausen getauft.
Auch Johann Andreas wird eine Ausbildung zum Schmied machen. Sein Lebensmittelpunkt bleibt Dörnbach. Hier gründet er auch eine Familie.
Seine Mutter wird dies allerdings nicht mehr erleben. Sie verstirbt knapp 50jährig in Dörnbach.
Johann heiratet eineinhalb später die elf Jahre jüngere Witwe Margarethe Rosset. Auch hier wird die Versorgung der Kinder eine Rolle gespielt haben. Ob Margarethe weitere Kinder in die Ehe mitbringt, ist nicht bekannt.
Nur 5 Jahre nach der zweiten Heirat verstirbt Johann Simon im Alter von nur 55 Jahren.
Verbindung der Familien Dörr (Johann Andreas) und Dentzer (Katharina), Dörnbach 1794
Die Ehefrau des Johann Andreas entstammt der weit verzweigten Familie der Dentzers (auch Denzers), hier aus der Dörnbacher Linie. Katharina wurde 1774 geboren.
Aus der Ehe zwischen Johann Andreas und Katharina Dentzer gehen fünf (bisher nachgewiesene) Kinder hervor, von denen der im Dezember 1802 und in Dörnbach getaufte geborene Sohn Andreas die Dörr-Linie fortsetzen wird.
Die Berufskarriere des jungen Andreas dürfte nicht mehr überraschen: Schmied
Andreas Vater, Johann Andreas verstirbt bereits im Jahre 1808 in Dörnbach. Mutter Katharina Margaretha wird bis 1853 leben und in Dörnbach bleiben. Sie war in zweiter Ehe verheiratet mit dem Hufschmied Johannes Nickel. Wahrscheinlich hat Andreas die Ausbildung bei seinem Stiefvater absolviert, denn später lautet seine Berufsbezeichnung auch Hufschmied!
Hier die Sterbebeurkundung Katharina Margarethas:
Verbindung der Familien Dörr (Andreas) und Kleindienst (Anna Maria) Dörnbach 1826
Andreas Dörr ist vor 1826 nach Imsweiler gezogen. Von dort stammt seine Ehefrau, und wahrscheinlich war dort auch ein berufliches Auskommen als Schmied möglich; die Konkurrenz in den Dörfern war hart und viele waren gezwungen, sich zu spezialisieren, um eine Nische zu finden und um die Familie ernähren zu können. 1826 heiraten Andras Dörr und Anna Maria Kleindienst in der evangelischen Kirche zu Gundersweiler.
Aus dieser Ehe sind sechs überlebende Kinder nachzuweisen. Als sechstes Kind wird der Träger unserer Linie am 14.07.1848 geboren: Peter Dörr.
Andreas Dörr und Anna Maria Kleindienst bleiben in Imsweiler wohnen. Ihnen ist es vergönnt, das Fest der Goldenen Hochzeit feiern zu können. Anna Maria stirbt im Alter von 73 Jahren, Andreas Dörr im Alter von 76 Jahren. Beide werden im Imsweiler bestattet.
Sohn Peter wächst im Imsweiler auf und erlernt den Beruf des --- Schmieds!
1870 wird auch Peter Dörrs Leben von der großen Politik beeinflusst. Aus dem Konflikt zwischen dem von Preußen geführten Norddeutschen Bund mit dem von Napoleon III. regierten Frankreich wird durch die französische Kriegserklärung ein deutsch - französischer Krieg, da die süddeutschen Staaten sich dem Norddeutschen Bund anschließen. Somit müssen auch die bayerischen Truppen, und damit auch die gezogenen pfälzischen Männer an die Front.
Den Krieg 1870/71 überlebt Peter. Im Januar 1871 wird er Bürger eines neuen Staates in dem auch Bayern als Bundesstaat sich eingliedert. Im Spiegelsaal von Versailles wird das Deutsche Reich ausgerufen und der Preußenkönig Wilhelm I. von den anwesenden adligen Landesherren als Kaiser in Deutschland ausgerufen.
Anschließend kehrt Peter in sein vertrautes dörfliches Leben zurück und heiratet 1874 Anna Maria Hartmüller. Aus dieser Ehe gehen sieben Kinder hervor. Wenige Monate nach der Geburt der letzten Tochter verstirbt Anna Maria im Alter von nur 36 Jahren.
Verbindung der Familien Dörr (Peter) und Kuhn (Katharina) Schweisweiler 1888
Im sogenannten Dreikaiserjahr 1888 heiratet der Witwer Peter Dörr die um 21 Jahre jüngere Katharina Kuhn aus dem Dorf Reipoltskirchen, geboren in Einoellen, Kreis Kusel.
Geheiratet wird im Oktober 1888. Aus der zweiten Ehe Fritz`gehen weitere 5 Kinder hervor.
Von den insgesamt zwölf Kindern wird der im März 1894 geborene Friedrich ("Fritz") Dörr unsere Linie fortführen.
Im Alter von nur 58 Jahren verstirbt Peter Dörr nach langer schwerer Krankheit in Schweisweiler.
Die junge Ehefrau Peters wird ihren Mann um 31 Jahre überleben. Bis zu ihrem Tode lebt sie im Haus ihres Sohns in der Alsenzstraße.
Sohn Friedrich hatte eine Schmiedelehre absolviert. Aber auch für ihn hatte mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges am 1. August 1914 die politische Großwetterlage eine Änderung der Lebenspläne zur Folge. Er wurde zum Militärdienst einberufen.
Truppenteil war u.a. das 2. bayerische Fuß-Artillerieregiment mit Standort in Metz.
Verbindung der Familien Dörr (Friedrich) und Gutmann (Maria) Ludwigshafen u. Schweisweiler 1922
1918 kann Friedrich in die Heimat zurückkehren. Vier Jahre später heiratet er in Ludwigshafen Maria Gutmann, die ebenfalls aus Schweisweiler stammte.
(eine Geburtsurkunde Maria Gutmanns liegt noch nicht vor)
Im schweren Beruf des Schmieds arbeitet Friedrich Dörr in Schweisweiler, Ehefrau Maria wird einen kleinen Laden eröffnen nach der Geburt des zweiten Kinds..
Auch für die Familie Dörr bringt der Zweite Weltkrieg einschneidende Veränderungen mit sich. Beide Söhne werden zur Wehrmacht eingezogen. Leo gerät nach Einsätzen an der Ost- und Westfront am sog. Westwall in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Aber sowohl er als auch sein Bruder kehren nach Hause zurück.
Nach einem Ingenieurstudium arbeitet Leo für einige Jahre in Argentinien. In dieser Phase gründet er mit Inge Moos eine Familie.
Verbindung der Familien Dörr (Leo) und Moos (Inge) Alzey/Buenos Aires 1956
In Argentinien werden zwei Kinder geboren: Norman und Ulrich. Die Schwestern Beate und Jutta kommen in Deutschland zur Welt.
Großvater Friedrich durfte die beiden Erstgeborenen noch kennen lernen, verstirbt aber im Alter von nur 66 Jahren und wird am 13. Dezember 1960 in Schweisweiler beigesetzt.
Großmutter Maria Gutman verh. Dörr verstirbt am 01. Februar 1980. (eine Sterbeurkunde liegt noch nicht vor)
Beate heiratet am 15. Juni 1990 Dr. Helmut Mauermann (s. Hauptseite Mauermann)