Familie Dömer
Woher unser Zweig der Familie Dömer kam, hatte man immer gewusst: Aus dem kurkölnischen Sauerland sei ein Familienzweig in Richtung Störmede ausgewandert. Der Großraum Olpe soll die Keimzelle gewesen sein, genauer gesagt das Dorf Rahrbach. Dies kommt der Wahrheit schon sehr nah, aber nicht ganz. Unsere ,,Dömers" stammen zunächst aus dem kleinen Dorf Niederhelden, wie wir im Folgenden aufzeigen werden.
Der zweite, sehr unklare Punkt betraf die Herkunft des Familiennamens. War es vielleicht sogar ein Dom-Herr, der seine Tätigkeit als Namen vererbt hatte? Nun, die Wahrheit ist oft einfacher und profaner als man denkt. Der Name ,,Dömer" ist eine Herkunftsbezeichnung! Dankenswerterweise hat der Heimatbund Finnentrop einen sehr interessanten Artikel veröffentlicht über die Geschichte des Hofes ,,Dahme". Die von diesem Hof stammenden Menschen wurden ,,Dahmer" genannt, daraus entstand ,,Dähmer" und schließlich ,,Döhmer" (mit h !!).
Da es damals keine verbindlichen Rechtschreibregelungen für die Pfarrer gab, konnte ein Döhmer auch zum ,,Dömer" (ohne h !!) werden.
Unterstützt wird diese These auch durch die Information aus dem Dorf Niederhelden, dass die alte, vor Jahrzehnten abgebrochene Dorfkapelle, von der Familie ,,Dömer genannt Fischer" betreut worden war. Und damit sind wir mitten in der Geschichte unseres Familienzweigs:
Verbindung der Familien Dahmer (Hermann) gen. Ahlbäumer und Gördes (Agathe), Niederhelden 16 ....
Hermann Dahmer wurde um 1650 geboren. Dem Namen entsprechend muss er mit dem Hof Dahme in Verbindung stehen, ob er dort geboren wurde, ist allerdings noch nicht dokumentarisch nachzuweisen.
Seine Frau Agathe Gördes stammt wahrscheinlich aus Niederhelden.
Aus dieser Verbindung sind 8 Kinder nachweisbar, von denen das älteste, Peter, 1670 auf dem Hof Dahm geboren, unsere männliche Linie forführt.
Verbindung der Familien Dahmer (Peter I) gen. Ahlbäumer und Belke (Catharina), Niederhelden 1696
Peter heiratet 1696 in der Heldener St. Hippolytus-Kirche Catharina Belke aus Niederhelden und die wohl einer alteingesessenen Familie enstammte.
Kinder konnten bis auf Sohn Peter (II) noch nicht umfassend nachgewiesen werden.
Die Eltern verbleiben wohl bis zu ihrem Ableben 1721 und 1736 auf dem Hof Dahm, vielleicht auf dem sogenannten Altenteil.
Verbindung der Familien Dähmer (Peter II) gen. Fischer und Fischer (Elisabeth) in Niederhelden 1724.
Am 17. Juni 1724 gaben sich Peter Dahmer und Elisabeth Fischer das Eheversprechen. Getraut wurden sie ebenfalls in der Kirche St. Hippolitus zu Helden. Peter Dähmer wird ab da genannt: ,,Dähmer genannt Fischer". Dies gilt für alle Kinder dieser Ehe, wie weiter unten zu sehen ist.
Der im Text unten genannte Trauzeuge ,,Petro Dähmer" könnte der Vater Peter ( I) gewesen sein.
Der Ehe zwischen Peter Dähmer und Elisabeth Fischer entstammen nachweisbar 7 Kinder, von denen unser direkter Vorfahre Bernhard(us) 1745 zur Welt kommt.
Dieser Taufeintrag bestätigt noch einmal die Herkunft unserer Dömer-Linie aus Niederhelden.
Über Bernards (*1745) Kindheit und Jugend in Niederhelden wissen wir nichts. Auch ist die genaue Lage des elterlichen Hofes (,,Fischer") in Niederhelden noch nicht bekannt. Im Januar 1769 zieht es Bernhard in die Welt hinaus; das heißt nach damaligen Maßstäben in eines der Nachbardörfer. In Rahrbach heiratet er am 31.01.1769 Anna Catharina Brüggemann, ,,genannt Johanns (Joan)". Diesen Beinamen (Hofnamen) Joan wird dieser Zweig der Familie Dömer behalten.
Rahrbach scheint kein Zufall gewesen zu sein, denn Bernards älterer Bruder Johannes Peter hatte dort bereits 1757 eingeheiratet und mit seiner Frau Maria Baumhoff die Linie Dömer ,,gen. Heern" begründet!
Verbindung der Familien Dömer gen. Fischer (Bernhard) und Brüggemann gen. Johanns (Joans) (Anna Catharina) Rahrbach 1769.
Bernhard Dömer heiratet 1769 Anna Catharina Brüggemann gen. Joans aus Rahrbach. Anwesend bei der Trauung und als Trauzeugen genannt: Bernhards älterer Bruder J.Peter und Annas Vater Heinrich Brüggemann aus Rahrbach.
Bernard Dömer (jetzt gen. Joans) und Anna Brüggemann hatten 6 Kinder, von denen Jodocus Dömer gen. Joans unsere Linie fortführte.
Anna Catharina geb. Brüggemann verstirbt 1797 in Rahrbach
Bernhard Doemer verstirbt 1807 in Rahrbach im Alter von 63 Jahren.
Verbindung der Familien Dömer gen. Joans (Jodocus) und Kayser (Anna Margaretha) Rahrbach 1798.
Über das Leben des Sohnes Jodocus ist bekannt, dass er das Schusterhandwerk erlernte (s. Heiratsurkunde des Sohnes Damian). Jodocus´ Ehefrau Anna Margaretha Kayser gen. Schumacher (*1771) und ihre Eltern Heinrich und Maria Kayser gen. Schumacher stammten aus dem Dorf Welschen Ennest, das zum Pfarrbezirk Rahrbach gehörte.
Anna Margarethas Beiname ,,genannt Schumacher" fiel nach der Heirat mit Jodocus Dömer 1798 zugunsten des Beinamens Johanns weg.
Der Ehe zwischen Jodocus und Anna Margaretha Dömer gen. Joans entstammten sieben Kinder, von denen Franz (*25.10.1800) unsere Linie fortführte. Auch Franz wird das Schusterhandwerk erlernen.
Jodocus verstirbt einundsechzigjährig 1831 in Rahrbach.
Ehefrau Anna Margaretha verstirbt 1842.
Verbindung der Familien Dömer gen. Joans (Franz) und Wurm (Maria Margarethe) Rahrbach 1825
Am 22. November 1825 heiraten der Schuster Franz Dömer gen. Joans und Maria Margarethe Wurm, genannt Heern, in Rahrbach. Marias Familie stammte aus Rahrbach.
Dieser Ehe entstammen ebenfalls 7 Kinder, von denen Damian (*09.01.1829), der Zweitgeborene, unseren Dömer-Zweig fortführen wird.
Franz Dömer verstirbt 1870 in Rahrbach.
Witwe Maria Margaretha verstirbt 1871.
Verbindung der Familien Dömer gen. Joans (Damian) und Hausmann Elisabeth) Neuenkleusheim 1857
Damian hat von seinem Vater Franz ebenfalls das Schusterhandwerk erlernt. Am 02. Februar 1857 heiratet er die verwitwete Elisabeth Hausmann. Die Braut stammte ursprünglich aus Hünsborn. Die Hochzeit fand in Neuenkleusheim statt, das für die junge Familie der neue Lebensmittelpunkt wird.
Aus der Ehe zwischen Damian und Elisabeth gehen sechs Kinder hervor. Sohn Peter wird im August 1869 in Neuenkleusheim geboren. Er wird die männlich Linie fortsetzen.
1905 brennt das Rahrbacher Stammhaus der Familie Dömer gen. Joans nieder. Leider konnte bisher kein Foto dieses Gebäudes gesichert werden.
Um 1890 ist die Verdienstmöglichkeit in der Region um Rahrbach begrenzt. In diesem Zeitraum sucht die von Kettlersche Forstverwaltung in Eringerfeld (bei Störmede) Arbeitskräfte für die Aufforstung neuer Wälder um Eringerfeld. Damian, seine Frau Elisabeth und seine Söhne Peter und Edmund sehen dies als Chance und verlassen Neuenkleusheim in Richtung Eringerfeld. Im gleichen Jahr werden die Arbeitsverträge mit der v. Kettlerschen Gutsverwaltung geschlossen.
Neue Heimat für Damian, Frau Elisabeth und Sohn Peter wird das Taubental, in dem - neben einem alten Verkehrsweg - ein Bauernhaus steht, das den Dömers zur Verfügung gestellt wird. Sohn Edmund zieht nach Störmede.
Damian verstirbt 1899, seine Frau Elisabeth Hausmann 1906. Beide sind die ersten Dömers, die auf dem Störmeder Friedhof beigesetzt werden.
Verbindung der Familien Dömer (Peter) und Schäfers (Elisabeth Catharina) Geseke 1895.
Damians Sohn Peter bleibt im Taubental wohnen. 1895 heiratet er in Geseke Elisabeth Schäfers. Sie ist dort geboren und in der Stiftskirche getauft worden. Ihr Vater stammt aus Siddinghausen (s. Seite Schäfers!), die Mutter, eine geborene Menke, aus Geseke.
Zehn Kinder entstammen der Familie, der Älteste ist unser direkter Vorfahren Bernhard (*03.09.1896). Alle Geschwister wachsen im romantischen Taubental auf. Allerdings befindet sich die Schule in Störmede. Die Kinder müssen den langen Weg dorthin täglich zu Fuß bewältigen.
Peter Dömer arbeitet lange Jahre im Kettlerschen Forst und nach einer Rheumaerkrankung im Eringerfelder Schloss. Die Krankheit macht ihn aber zunehmend bewegungsunfähig.
Der Erste Weltkrieg beginnt Anfang August 1914 und auch der älteste Sohn Bernhard (*03.09.1896) wird 1915 zum Militärdienst einberufen. Seine Ausbildungs- und Stammeinheit wurde das rheinisch-westfälische Füsilierregiment Nr. 39 in Düsseldorf. Als blutjunger Mann nimmt er an den Materialschlachten um Verdun (1916) und an der Somme (1916/17) teil.
Nach der Rückkehr aus dem Weltkrieg ins beschauliche Taubental arbeitet auch Bernhard als Forstarbeiter, baut aber auch eine Landwirtschaft auf.
1931 verstirbt sein Vater Peter Dömer und wird in Störmede beigesetzt.
Verbindung der Familien Dömer (Bernhard) und Walter (Theresia) Störmede 1932
Anfang der 30er Jahre lernt Bernhard Theresia Walter kennen. Sie stammt aus dem Raum Lünen. (s. Seite Walter)
1932 heiraten Bernhard und Theresia in Störmede.
Im Taubental kommen vier Kinder aus dieser Ehe zur Welt: Bernhard, Edmund, Elisabeth, Inge.
Den Zweiten Weltkrieg mit der abschließenden Bombardierung des nahen Fliegerhorsts Störmede im März 1945 überstehen fast alle Angehörigen der Familie unbeschadet. Der zweitjüngste Bruder Bernhards, Josef, verstirbt an den Spätfolgen einer erlittenen Kriegsverletzung.
Die Zeiten nach 1945 sind hart, aber man kann sich und die Verwandten zumindest ernähren.
1948 erfolgt in der Bizone die Währungsreform, 1949 wird die Bundesrepublik Deutschland gegründet; allmählich verbessert sich die gesamtwirtschaftliche Situation. Die eigenen Landwirtschaft kann weiter ausgebaut werden.
Das Jahr 1955 markiert einen tiefen Einschnitt für die Familie. Im März verstirbt Bernhards Mutter, Elisabeth geb. Schäfers. Die Beisetzung fand in Störmede statt.
Wenig später verunglückt Bernhard tödlich im Taubental nach einem Unfall mit seinem Traktor. Ein unerwarteter und schwerer Schlag für die Familie. Die Beisetzung fand in Störmede statt unter großem Anteil der Bevölkerung.
Bernhards und Theresias Tochter Elisabeth heiratet 1958 Helmut (I) Mauermann (s. Hauptseite Mauermann)
Im Jahre 2006 verstirbt unsere geliebte Mutter und Großmutter Theresia Dömer, geb. Walter, im Alter von 95 Jahren in Störmede, bis zuletzt Mittelpunkt der Familie. Bis zu ihrem Tod schrieb sie Gedichte und Geschichten aus dem Taubental, die in Störmede großen Anklang fanden. Die Beisetzung fand in Störmede statt.
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